Coaching für Eltern in Trennung zur Unterstützung des Umgangs mit Kindern.

SOS Erste Hilfe Tipps

Was tun, wenn du mit der Trennung konfrontiert wurdest und es dir den Boden unter den Füßen weg gezogen hat?

 

Das Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht macht sich breit und du wirst es nicht mehr los?

 

Panikattacken, Wutausbrüche, Verzweiflungsmomente kommen dir bekannt vor?

 

Was kannst du jetzt tun?

Die folgenden 6 Krisentipps möchte ich dir als „Erste Hilfe“ gerne mit an die Hand geben.

Betrachte sie als Chance für eine Verbesserung deiner aktuellen Situation.



Eine Frage, die du dir vorab stellen darfst:

Möchte ich die aktuelle Situation wirklich für mich verändern und bin ich offen für echte Unterstützung?

Tipp 1

Atme!

Beobachte deine Atmung.

Achte auf eine ruhige und tiefe Atmung.

Und das den ganzen Tag.

Stelle dir eine Erinnerung mit dem Hinweis „Atme“ und bringe dich so immer wieder in eine ruhige und tiefe Atmung.


Hinweis:

Die Atmung ist für dich elementar.

 Ist die Atmung zu schnell und flach, löst sie im Körper Alarmfunktionen aus.

Stress macht sich breit.

Du kannst nicht mehr klar denken,

bist überempfindlich und reagierst aus dem Notfallmodus.

Der Körper reagiert entweder mit Angriff, Flucht oder Starre.

Das bringt dich nicht weiter.


Beruhigst du deine Atmung, beruhigst du deine Gedanken.

Deine beruhigten Gedanken bringen dich weiter, sind lösungsorientierter und geben dir das Gefühl der Sicherheit und Selbstwirksamkeit zurück.

Tipp 2

Ortswechsel!

Gehe raus. Gehe in den Wald, in die Natur oder in ruhige Gebiete. Beziehe dabei gerne auch die tiefe Atmung ein. Gewinne so mehr Distanz und Klarheit und löse dich aus der Enge.

Hinweis:

Bewegung hilft ungemein in angespannten Phasen. Das Gehen ist eine der einflussreichsten Bewegungen auf unser gesamtes System. Der Körper erlebt Vertrautes und beruhigt sich in der Wiederholung der Schritte. Schritt für Schritt. Leichtes Joggen ist ebenfalls möglich. Besonders effektiv ist die Bewegung im Wald. Die Farben, Gerüche, die Geräusche des Waldes wirken heilsam auf unser System und können deine Stimmung heben.


Tipp 3

Lasse dir Zeit!
Die Zeit arbeitet für dich.
Nichts überstürzen. Besser eine Nacht darüber schlafen. Wenn dich jemand zu einer Entscheidung oder Antwort drängt, nimm dir die Zeit und antworte später. Nach dem Motto „Die Antwort auf deine Frage ist mir sehr wichtig und ich nehme mir etwas Zeit, darüber nachzudenken. Ich antworte dir später, oder morgen darauf.“

Hinweis:
Im Krisenfall ist es ratsam wohlüberlegte Entscheidungen zu treffen. Manche Entscheidungen brauchen Zeit und vielleicht auch Distanz. Die Zeit ist fast immer da und macht eine bewusste Entscheidung oder Antwort wahrscheinlicher. Es ist möglich Emotionen über die Zeit abzukühlen und zu beruhigen. Eine weniger emotionale Antwort oder Entscheidung kann dich deutlich weiter bringen, als eine überhitzte Reaktion.



Tipp 4

Emotionen dürfen raus!

Schrei dich frei. Weine. Schlage. Stampfe und lass raus, was raus will.
Doch BITTE: tue dies ohne dir oder anderen Schaden zuzufügen.
Andere Menschen könnten sich erschrecken oder gar Angst bekommen, wenn du schreist oder in ein Kissen schlägst. Deshalb suche dir eine geeignete Möglichkeit, in der du dich wohlfühlst und für dich bist, um alles raus zu lassen.

Hinweis:

Unterdrückte Emotionen können sich anstauen und zur Explosion führen. Sie können dich aber auch verrückt machen oder verzweifeln lassen. Dein Körper versucht diese unterdrückten Emotionen irgendwie zu kompensieren. Sie gehen jedoch nicht weg, sondern führen zu körperlichen Symptomen. Das könnte sich in Form von Schlafstörungen, Nervosität, Überempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Magen und Darm Beschwerden zeigen. Wenn es dir möglich ist die Emotionen raus zu lassen, tust du deinem System etwas Gutes und hast wieder mehr Kapazitäten für klares Denken und Handeln zur Verfügung.


Tipp 5

Übernehme Verantwortung!

Denke selbstbestimmt. Handle selbstwirksam.

Mit Eigenverantwortung.
Sei 100% ehrlich zu dir selbst. Bleib bei deinen Gefühlen, Wünschen und Gedanken.
Vermeide Floskeln wie „du hast, du bist, du musst…“ Kommuniziere respektvoll und bestimmt. Das bietet weniger Raum für Eskalationen.

Hinweis:

Eigenverantwortung bringt dich sehr schnell, sehr weit. Sie holt dich raus aus deinem Versteck und nimmt keine Umwege über andere Menschen. Damit fühlst du dich klarer und gestärkter für die Zukunft.


Tipp 6

Hole dir Hilfe!

Kein falscher Stolz.
Sprich mit deinen Vertrauten. Bitte sie um Unterstüzung. Bitte sie um Rat.
Die dir vertrauten Menschen werden dir gerne helfen. Du bist nicht allein.

Hinweis:

Oft braucht es nur einen Blick von außen, um Klarheit zu erhalten.
Hilfe von Freunden oder der Familie sorgt oft für Entspannung und weckt Zuversicht.
Vorsicht bei „Dramaverstärkern“. Einige Menschen können das „Drama“ verstärken, in dem sie deine Situation dramatisieren. Sätze wie: „Oh je du Armer“ oder „Wie kann jemand das nur tun“ oder „Das würde ich mir nicht gefallen lassen“, können die Situation verschlimmern. Die Dramaverstärker meinen es grundsätzlich gut und solidarisieren sich mit dir, um dir ein gutes Gefühl zu geben.

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